Sonntag, 30. September 2018

Spielplatzworkout

Heute war K. wieder bei uns, weil seine Eltern in dieses Hipstercafé wollten, wo sie damals ihre Hochzeitstörtchen bestellt hatten. Es ist ein bisschen teuer, aber wahnsinnig lecker und wenigstens haben sie mir ein paar Macarons mitgebracht. 😍 (Ich steh drauf, wenn man mir teure Süßigkeiten schenkt. 😅)

Na jedenfalls ging es meiner Mum schon wieder schlecht. So langsam mach ich mir Sorgen. Dass ihr Rücken und ihre Füße dauernd wehtun, dagegen kann man wohl in dem Alter nicht mehr allzuviel machen. Aber heute hatte sie Magenschmerzen und ihr war extrem übel. Ich hoffe, mein Dad zerrt sie morgen früh zum Arzt, auch wenn sie nicht will! 😐

Deshalb waren wir mit K. ein bisschen draußen auf dem Spielplatz. Die Rutsche hat ihm heute besonders viel Spaß gemacht. Mein Dad hat ihn oben drauf gesetzt und ich hab ihn unten aufgefangen und er hat gelacht. 😁 Das haben wir gemacht, bis mein Rücken die Schnauze voll hatte. Der Kleine ist für sein Alter riesig und wiegt bestimmt schon 12 Kilo. Zum Glück hatte ich seit meiner Bandscheiben-OP damals keine ernsthaften Probleme mehr, es sind meistens Muskelschmerzen oder ein Kribbeln im Fuß, aber dann weiß ich, dass ich vorsichtig sein muss. Ich war jedenfalls dann ganz schön KO. Zum Glück hat mich dann auch mein Bruder auf dem Handy angerufen und mir mitgeteilt, dass sie zurück sind und ihn wieder übernehmen können.

Mama haben wir jetzt mit Heizkissen in eine Decke eingepackt (sie scheint etwas Schüttelfrost zu haben) und ihr einen Tee gekocht. Ich hoffe, sie geht morgen zum Arzt. Leider ist ja unsere Hausärztin gerade im Urlaub, aber ihre Vertretung ist auch sehr nett, bei der war ich auch schonmal. Aber naja, Mama hat leider immer einen Dickkopf, wenn sie selbst krank ist. 😞

Mein Opa ist seit heute auch wieder im Krankenhaus. Er muss wieder am Herz operiert werden, weil er in letzter Zeit kaum noch Luft bekommt. Eigentlich sollte er erst morgen einrücken, aber er hat keinen Krankentransport gekriegt (Sauerei, in dem Zustand kann er unmöglich alleine fahren) und da hat ihm der Arzt geraten, die Feuerwehr zu rufen. Die haben ihn gleich hingebracht. Es ist allerdings nur eine kleine OP und ich schätze, er kann spätestens Ende der Woche wieder heim. Blöderweise sanieren sie nun auch demnächst seine Wohnung, so dass wir da in den nächsten Tagen noch einiges machen müssen (Möbel abdecken, Küchenschränke abbauen). Der Stress hört einfach nie auf...

Samstag, 29. September 2018

Von Pilzen und Fußwürmern...

Der Tag war echt superschön. Strahlender Sonnenschein, mildes Herbstwetter... also hab ich den halben Garten umgegraben und bin jetzt fix und foxy. Bohnen konnten wir auch nochmal ernten und 7 (!) Birkenpilze. Leider war das meiste davon madig, aber was gut war, hab ich zum Trocknen kleingeschnippelt, das kommt demnächst mal in die Soße.


Nach dem Umgraben konnte ich mich dann auch noch ein bisschen in die Sonne setzen und lesen. Gestern bin ich zum Glück mit "Mrs. Dalloway" fertig geworden. Ich weiß, das gilt als Meisterwerk, aber ich hab mich echt gequält, weil es Virginia Woolf leider nicht für nötig gehalten hat, Kapitel oder wenigstens genügend Absätze zu benutzen. Manchmal hängt 50 Seiten lang alles an einem Faden und man weiß nicht, wo man Pause machen soll. Dazu diese mördermäßigen Bandwurmsätze mit x Klammern und Nebensätzen und Perspektivwechsel mitten im Satz. Ich will nicht sagen, dass die Gedankengänge in dem Buch nicht interessant wären (manche Sätze fand ich wunderschön und genau auf den Punkt), aber die fehlende Struktur macht es leider enorm anstrengend, ihnen zu folgen. Das hat sie bei "Die Fahrt zum Leuchtturm" irgendwie besser hingekriegt... na mal sehen, wie "Die Wellen" ist.

Jetzt lese ich jedenfalls erstmal Neil Gaimans "Der Ozean am Ende der Straße". Typisch Gaiman'sche Weirdness. Die Szene, wo er sich den Wurm aus dem Fuß puhlt, ist ja schon irgendwie beklemmend. Aber dass der Wurm dann im nächsten Kapitel als neues Kindermädchen wieder auftaucht... also sowas kann sich auch nur Gaiman ausdenken... 😅

Tja, nun ja, aber ein schöner Tag jedenfalls und heute hab ich mir mein Essen verdient.


Und meine Beethoven-CD ist auch gekommen. 😍


Donnerstag, 27. September 2018

Wenn das so weitergeht, hab ich bald keine Gewichtsprobleme mehr... 😅

Ich musste nämlich heute schon wieder zur Bibliothek dackeln. Hatte ich eigentlich gar nicht vor, aber ich hatte mir kürzlich die Hörbücher zur Edelsteintrilogie von Kerstin Gier ausgeliehen. Die sind zwar gekürzt, aber phantastisch gelesen und enorm unterhaltsam. Leider war beim 3. Band "Smaragdgrün" eine CD so krass zerkratzt, dass sie sich nun gar nicht mehr abspielen ließ. Kratzer sind ja leider bei Leih-CDs an der Tagesordnung, aber normalerweise gibt's höchstens mal Knackser oder Rauschen und dann laufen sie weiter. Aber die war wirklich hin. Zum Glück hat die Bibliothek noch ein zweites Exemplar, also bin ich nochmal hin, um mir das zu holen, damit ich weiterhören kann...

Ist wirklich schade. Ich möchte mal wissen, was die Leute mit den CDs machen, dass die so aussehen. Geben die die ihren Kindern als Buddelschippe für den Sandkasten oder was? Wenn ich 'ne CD abspiele, bekommt die höchstens mal 'nen Fingerabdruck, aber sieht nicht aus, als wär ich damit auf 'ner Schotterpiste Schlittschuh gelaufen. 😒

Mittwoch, 26. September 2018

Jetzt hab ich's doch getan 🙈



Aber das Shortbread dazu, das hab ich mir verkniffen. Schweren Herzens. 🙈🙈🙈 Ich werd mich noch ins Armenhaus fressen... 😓

edit: Oh, wie der riecht! 🌹😍🌹😍🌹

Dienstag, 25. September 2018

3 Kilo

weniger hat die Waage gestern angezeigt. Die gelegentlichen Gänge zur Bibliothek und der Verzicht auf das Brötchen zum Kaffee (😭) zahlen sich langsam aus.

Davon motiviert bin ich heute wieder zur Bibliothek gegangen. Mit "Mrs. Dalloway" hab ich zwar noch 'ne Weile zu tun (keine Kapitel, keine Struktur, voller Bandwurmsätze... es ist anstrengend zu lesen 😧), aber "Starters" und "Enders" konnte ich schon wieder zurückbringen. Außerdem wollte ich mir die Années de Pèlerinage von Franz Liszt ausleihen (daran ist Murakami schuld). Besonders umfangreich ist die Klassik-Abteilung zwar nicht, aber immerhin hatten sie eine Aufnahme da (Louis Lortie). Keine Ahnung, ob die gut ist. Mal sehen.


Bei der Gelegenheit hat mich meine Mum gleich noch einkaufen geschickt (ihr geht's immer noch nicht so besonders). Ich hab mal 'nen Blick in den neuen TK Maxx geworfen, der hier gerade aufgemacht hat. Das meiste ist zwar Ramsch, aber das Teeregal fand ich dann doch sehr interessant. Beinahe hätt ich mir 'nen schweineteuren Rosentee gekauft, aber dann hab ich's mir doch verkniffen. Im Prinzip krieg ich das ja mit meinem selbstgemachten Rosensirup auch hin... allerdings würde es mich trotzdem interessieren, ob der dann genauso schmeckt... 😅 Heute hat aber zum Glück die Vernunft gesiegt. Ich kann mir nicht dauernd irgendwelche Kinkerlitzchen kaufen und ich hab noch mehr als genug Tee.

Mein Glassing Magazine war heut auch schon im Briefkasten (das ging ja echt schnell), die Fotos von den Pferden sind wirklich toll und da stehen noch mehr interessante Dinge drin!


Also werde ich heute Abend meinen selbstgepanschten Rosentee trinken, das Magazin lesen und dazu Franz Liszt hören. Und da soll noch einer sagen, ich wäre nicht kultiviert. 😆

Super...

Jetzt hab ich mich doch noch mit der Scheiße angesteckt. Mein Hals kratzt, meine Augen tränen und meine Nase läuft wie ein Wasserfall. 😩

Montag, 24. September 2018

Ich mag Mozart nicht...

Aber ich liebe Beethoven.


Und Rachmaninow.


Es ist schwierig, in der Flut der verschiedenen Aufnahmen die beste zu finden, aber ich hatte schon immer eine Vorliebe für Vladimir Horowitz. Und auch Rachmaninow selbst war ein phantastischer Pianist. Leider sind seine Aufnahmen sehr alt und verrauscht (bis auf die, die aus alten Rollen für Reproduktionsklaviere aufgearbeitet wurden, aber das sind eher kürzere Stücke). Von Beethovens Klaviersonate Nr. 17 gibt es leider keine Aufnahme von einem der beiden (zumindest habe ich keine finden können, aber es gibt eine schöne Horowitz-Aufnahme der Mondscheinsonate), aber nach einigem Suchen bin ich nun bei Wilhelm Kempff gelandet, dessen Interpretation mir recht gut gefällt (und die CD kostet nur 4,99).

Was die Violine angeht, ist Jascha Heifetz mein unangefochtener Favorit. Ich hab eine alte Schallplatte mit Beethovens Frühlingssonate und eine CD mit Bachs Sonaten und Partiten für Solo-Violine. Exquisit!

Irgendwie hab ich festgestellt, dass mir moderne Aufnahmen oft nicht so gefallen. Ich weiß nicht, woran es liegt. Aber sie hören sich oft ein bisschen an wie gewollt und nicht gekonnt. Ich vermute, dass klassische Interpretationen auch immer ein wenig der Mode unterworfen sind. Oder vielleicht liegt es auch an den Aufnahmetechniken, dass sich die neueren Sachen irgendwie steriler anhören. 🤔

Naja, ich bin kein Experte, aber im Moment ist Klassik fast das einzige, was ich höre. Alles andere erinnert mich immer noch zu sehr an A. Manchmal ist das okay, aber oft kann ich das nur schwer aushalten. Ich frag mich, ob sich das je wieder ändert... aber Beethoven ist ja auch toll...

Ich würde ja gern ins Bett gehen...

aber ich habe dummerweise vorhin angefangen, alte Daten von meinem NAS auf eine USB HD umzuschichten und das dauert noch mindestens eine Stunde. Also hab ich mir 'nen Kakao gekocht und denke jetzt darüber nach, wieviel unsinniges Zeug sich im Laufe eines Lebens ansammeln kann. Vor allem Daten (seit es Digitalkameras gibt, sind die Mengen exorbitant gestiegen) und Papierkram. Sachen, die man eigentlich nicht mehr braucht, die man aber nicht wegschmeißen oder löschen kann, weil doch mal irgendwann der seltene aber nicht unmögliche Fall eintreten könnte, dass man sie doch nochmal braucht.

Und das sag ich nicht einfach so, ich spreche da aus Erfahrung. Vor ein paar Monaten z.B. hab ich tatsächlich noch 15 Jahre alte Kontoauszüge von A. wieder rauskramen müssen, um was nachzurechnen. Man weiß nie. Und deshalb stehen hier 2 riesige Kartons mit Ordnern rum, voller Papiere. Und das, wo der Platz hier eh schon knapp ist. Eigentlich müsste man Wohnungen mit extra Lagerräumen für sowas vermieten. Zum Glück hab ich ein totes Flurende, aus dem mir mein Dad eine Abstellkammer gebaut hat. Aber da ist natürlich noch mehr Zeug drin. Staubsauger, Werkzeug und jede Menge Gerümpel. Am liebsten würde ich möglichst viel davon loswerden, aber das ist nicht so einfach...

Aber genug davon... das Wochenende war irgendwie anstrengend. Am Samstag hab ich extrem wenig geschlafen und auch keinen Mittagsschlaf gehabt. Wir warem im Garten draußen, weil wir noch einiges zu tun hatten (ich hab wieder 'ne ganze Schüssel grüne Bohnen geerntet, ein paar Pflanzen ausgegraben und einen Lavendel geteilt und beschnitten), sind dann aber wegen dem ungemütlichen Wetter nach dem Mittagessen wieder heim. Ich bin sogar auf dem Rückweg im Auto eingeschlafen, was mir eher selten passiert, weil das wirklich unbequem ist. Später hab ich noch bis etwa 10 gelesen und bin dann ins Bett gefallen und gleich eingepennt. Nachts war ich allerdings wieder so ca. eine Stunde wach. Das passiert immer, wenn ich zu früh ins Bett geh, egal wie müde ich bin.

Heute konnte ich wieder mittags schlafen und das war auch gut so, denn das scheint die einzige Tageszeit zu sein, wo ich wirklich gut schlafe. Nachts wälze ich mich oft hin und her oder schlafe gar nicht erst ein oder wache wieder auf, aber mittags geht das wie von selbst. Umfallen. Weg.

Nachmittags kam dann K. zum Spielen rüber. Er schien doch wieder etwas erhöhte Temperatur zu haben, also geht er wohl morgen besser nicht in den Kindergarten. Ich dachte ja eigentlich, er hätte es überstanden, aber Mama geht's auch noch nicht wieder gut. Das scheint einer von den hartnäckigen Infekten zu sein. Ich hoffe nur, ich steck mich nicht auch noch an... wenigstens hat es endlich mal wieder richtig geregnet. Vielleicht wächst ja meine Rote Beete noch 'n bisschen.

Donnerstag, 20. September 2018

Diese Szene 😂😂😂


(Link)

Männerhandtaschen sollten salonfähiger werden

Mein Bruder weigert sich nämlich, irgendeine Art von Tasche zu benutzen und stopft alles immer in seine Hosentaschen (das mach ich zwar auch hin und wieder, aber mein Portemonnaie ist bei weitem nicht so monströs). Das hat zur Folge, dass seine Hosen schon nach spätestens einem Jahr kaputt sind. Deshalb ist meine Schwägerin heute zur Schneiderin gefahren, um sie reparieren zu lassen.

Derweil haben wir auf K. aufgepasst. Es geht ihm schon wieder viel besser (seine Nase ist noch etwas verklebt, aber sonst ist er wieder fit), aber er soll erst nächste Woche wieder in den Kindergarten. Dafür hat es jetzt meine Mama so richtig erwischt. Damit sie trotzdem ihre Ruhe hat und auch damit K. ein bisschen frische Luft bekommt, waren Papa und ich vorhin mit ihm spazieren. Das ist auch ganz gut gegen meine Dickität. Ich bin nämlich leider wirklich ziemlich fett geworden und auch wenn ich mich wegen der Erschöpfung eher zu wenig bewege, liegt das leider vor allem an den Medikamenten. Seit ich die nehme, hab ich fast 20 Kilo zugenommen. Bei den Medis davor hatte ich sogar 10 Kilo abgenommen, aber dafür hatte ich andauernd einen Tremor und immer wieder Panikattacken. Irgendeine Nebenwirkung gibt es immer und fett sein ist nicht die schlechteste. Trotzdem muss ich aufpassen, dass es nicht noch mehr wird. Sonst pass ich nicht mehr in meine Hosen.

Wir waren auch auf dem Spielplatz. Ein bisschen schaukeln, rutschen und auf so einem wabbeligen Laufband gehen. Das kann er schon richtig gut. Selbst mit Gegenverkehr. Bei dem Wetter waren natürlich jede Menge Kinder da. Und eine Mutter hatte eine irrwitzige Menge von Eimerchen, Schäufelchen und Buddelförmchen in den Sandkasten gekippt. Wahnsinn! Aber morgen ist es wahrscheinlich vorbei mit der spätsommerlichen Hitze. Es soll regnen und dann am Wochenende kälter werden.

Alles in allem war es ein ganz guter Tag. Anstrengend, aber dafür sehr kurzweilig. Und heut Abend geht es auf Sixx endlich weiter mit "iZombie" und "The Magicians". Das versöhnt mich ja fast mit dem Herbst...

Mittwoch, 19. September 2018

Glassing

Nachdem ich bei Instagram die Fotos von den tollen Treibholzpferden von James Doran Webb und Heather Jansch gesehen hab, hab ich mich doch weichklopfen lassen und mal probehalber die September/Oktober-Ausgabe vom Glassing Magazine bestellt.


Bisher hab ich mir das immer verkniffen, weil ich Angst hatte, dann ein Abo zu wollen. Das Magazin selbst ist zwar nicht so teuer (5,99 U$ für eine Einzelausgabe), aber der Versand aus den USA ist nicht gerade billig und dauert lange. Andererseits scheint das bisher (soweit ich den Markt sondieren konnte) die einzige Zeitschrift zu sein, die sich mit Strandfunden beschäftigt. Und da mich das Thema schon lange brennend interessiert, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis ich doch zuschlage.

Stundenlang am Strand spazieren gehen und Zeug aufsammeln (vor allem Seeglas und Treibholz, Bernstein hab ich auch schon gefunden) ist nämlich meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Das ist noch besser als Lesen, Kaffeetrinken, Schlafen, Gärtnern und Kätzchenknuddeln zusammen. Zu meinem Pech wohne ich aber leider nicht an der Küste, ein Zustand, den ich oft nur sehr schwer ertragen kann. 😢 Meistens komme ich nur ein paar Tage im Jahr überhaupt ans Meer. Den Rest der Zeit hält mich der Garten über Wasser. Manchmal frag ich mich, ob es mir besser gehen würde, wenn ich ans Meer ziehen könnte. Aber ohne meine Familie ist das auch witzlos... also wird's die Zeitschrift erstmal tun müssen. Ich bin gespannt.

Dienstag, 18. September 2018

Ich hab Kopfschmerzen

Vielleicht hab ich mich bei K. angesteckt. Die Kinderärztin sagt, es ist ein Infekt, hab ich mir schon gedacht.

Wahrscheinlicher ist allerdings, dass ich einfach nur zuviel gelesen hab. Hab gestern noch Band 2 der Eleria-Trilogie beendet und heute schon die Hälfte von Band 3 gelesen. Das liegt auch daran, dass ich mich mittags nicht hinlegen konnte...

Vielleicht sollte ich 'ne Pause machen, aber es ist so spannend.

edit: Ich hab's durch. Jetzt muss ich dringend ins Bett...

Montag, 17. September 2018

K. ist krank

Fieber, Durchfall, ein bisschen Schnupfen... allerdings zahnt er auch wie ein Weltmeister, also hängt das Fieber vielleicht auch damit zusammen und nicht so sehr mit dem Schnupfen. Meine Schwägerin ist auch gleich krank geworden. Entweder aus Solidarität, oder weil sie sich beide das selbe eingefangen haben, man wird sehen.

Also haben wir ihn vorhin mit Banane gefüttert und wenn es morgen nicht beser ist, fahren wir zum Arzt. Ich glaube aber nicht, dass es was ernstes ist. Aber er ist halt quengelig, verständlich. Kleine Kinder haben sowas ja oft und stecken das auch meistens relativ schnell wieder weg. Er ist sowieso ein robustes Kerlchen und für sein Alter bereits ein Riese. Er sieht schon aus wie ein Dreijähriger und ein Kostverächter ist er auch nicht. Er isst sogar Natto. 😩

Mit dem Sprechen lässt er sich allerdings noch Zeit. Bei zweisprachig erzogenen Kindern dauert das ja eh etwas länger. Er kann ein paar Silben, wie "dada" oder "mama" aber im Grunde beschränkt sich seine Kommunikation auf einen schwer zu beschreibenden Fragelaut (sowas in Richtung "häh?") mit variablen Betonungen in Verbindung mit seinem Zeigefinger. Das klappt allerdings erstaunlich gut, denn spätestens beim zweiten oder dritten Versuch bekommt er eigentlich immer, was er will. Erinnert mich an eine Katze, die sich ihren Dosi dressiert hat. Er murrt und wir springen. Er ist ein cleveres Kerlchen, glaub ich. Verstehen kann er schon eine ganze Menge.

Sonst ist heute nichts passiert. Ich bin nicht mal zum Lesen gekommen. Bin gestern viel zu früh wie ein Stein ins Bett geplumpst und auch sofort eingeschlafen. Mittagsschlaf hatte ich auch... hab ich gebraucht. Ich bin so unendlich müde. Bin ich eigentlich immer schon, schon als Kind war ich dauererschöpft. Aber nachdem ich so gut geschlafen hab, kann ich vielleicht nachher noch etwas lesen.

Sonntag, 16. September 2018

Atemnot

Wir haben das Wochenende im Garten verbracht. Wird vielleicht das letzte gewesen sein. Oder das vorletzte. Tagsüber ist es noch angenehm warm, aber die Hütte kühlt nachts aus und es gibt keine Heizung. Leider. Könnte man dort das ganze Jahr über wohnen, würde ich da raus ziehen.


Ich hasse es, in der Stadt eingesperrt zu sein. Es ist laut, grell, dreckig und voller rücksichtsloser Menschen. Es gibt nichts, wo man hingehen kann, wenn man seine Ruhe will (nicht mal die eigenen 4 Wände, weil immer irgendein idiotischer Nachbar Krach macht)... außer vielleicht in die Bibliothek. Sie sind überall. Das einzige, was es mehr als genug gibt, sind Einkaufzentren. Dieser scheiß Kapitalismus macht mich krank. Wo man früher mal durchgehen konnte, sind jetzt Zäune und Mauern. "Privatbesitz. Betreten verboten!" Leider ist das dort, wo wir unseren Garten haben, auch schon so. Früher waren dort fast nur Lauben oder kleinere Wohnhäuser. Jetzt sind fast alle Grundstücke von irgendwelchen Geldsäcken aufgekauft worden, die sich da Riesenvillen hinpflanzen. Dauernd Baustellenlärm und das Seeufer ist fast komplett zugebaut. Trotzdem ist unser kleiner Garten der einzige Ort, an dem ich noch halbwegs atmen kann. Ich schlafe da auch viel besser als Zuhause, obwohl das Sofa, auf dem ich schlafe, bretthart ist und mir morgens meistens der Rücken wehtut. Aber ich bin trotzdem ausgeruhter.

Leider bin ich in unserer Familie wohl die einzige, die das noch so sieht. Mein Bruder interessiert sich nicht für den Garten, weil er da nicht Computer spielen kann. Er war dieses Jahr nicht ein einziges Mal draußen und mein Neffe wird wohl genauso ein Stubenhocker werden, wie er. Mein Opa und mein Onkel kommen auch kaum noch raus und wenn doch, sitzen sie nur die ganze Zeit vor dem Fernseher. Nur meine Eltern sind noch halbwegs zu motivieren, aber Mama hat immer Rückenschmerzen und Papa muss dauernd irgendwas reparieren, was kaputt gegangen ist, und hat für anderes keine Zeit. Und weil ich nicht die ganze Gartenarbeit allein schaffe (bzw. andere Vorstellungen habe, als meine Mutter... mich stört ein bisschen Unkraut z.B. nicht) und alles immer teurer wird, reden sie ständig davon, den Garten zu verkaufen.

Wenn das passiert, geh ich endgültig ein! Der Garten ist wirklich das einzige, was mich noch am Leben hält. Die einzige Alternative wäre, auf irgendeine möglichst spärlich bewohnte Insel zu ziehen. Weit weg aus dieser beschissenen Stadt. Aber ich bin Realist, ohne meine Ärzte und meine Familie bin ich genauso verloren. Ich fühle mich, als würde mir jemand ganz langsam die Luft abwürgen...


Freitag, 14. September 2018

Mein Tag in Stichpunkten

- kurz vor Mittag vom Telefon mitten aus einem Traum gerissen worden (worum es ging, hab ich vergessen), Hörbuch "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" lief immer noch und hat die ganze Nacht durchgebrabbelt
- Mittagessen bei meinen Eltern: Haferflockensuppe
- war in der Apotheke, in der Bibliothek (zum Glück hatten sie Band 2 und 3), beim Bäcker und im Zeitungsladen, um Fahrkarten zu kaufen
- meine Schwägerin hat meinen Neffen K. (1 Jahr alt, gerade in der Kindergarteneingewöhnungsphase, sehr süß und sehr anstrengend) rüber gebracht, haben Bilderbücher angeguckt, Kinderlieder gehört, mit Lego und Playmobil gespielt und die Wohnung erkundet (er liebt Lichtschalter, Schranktüren und Postkarten)
- meine Schwägerin kam von ihren Erledigungen zurück und wir haben alle zusammen Kaffee getrunken und Pflaumenkuchen gegessen (mein Bruder kam später von der Arbeit und hat die Reste verputzt)
- dann hab ich ein bisschen gelesen: "Der See" von Banana Yoshimoto
- bin gegen 6 heim gegangen, hab das Bad gewischt, geduscht, ein Paar alte Hosen geflickt, ein neues Paar Hosen umgenäht (ich hab Dackelbeine)
- Abendessen: ein Schinkenbrot und mit Knoblauchfrischkäse gefüllte Champignons, hätte gern noch mehr Pilze gegessen, aber sie waren alle und ich bin eh zu fett und hatte heute schon zu viel Kuchen
- werde jetzt "Der See" zuende lesen, damit ich morgen mit Ursula Poznanskis "Die Verschworenen" weitermachen kann (eine Seite in dem Buch ist mit Klebeband geflickt worden, weil irgendein Barbar sie offenbar rausgerissen hat 😒)

Leider hatte ich heute keine Zeit für einen Mittagsschlaf, ich hoffe, ich schaffe es trotzdem noch, das Buch fertig zu lesen. Aber alles in Allem war es ein ganz guter Tag.

"Liebe ist nicht nur gegenseitige Fürsorge, sich umarmen und immer zusammen sein wollen; Liebe äußert sich auch und gerade in der Zurückhaltung, im Zähmen der Gefühle - die sich dann wiederum als Delikatessschinken oder Geld materialisieren." (Banana Yoshimoto - "Der See")

Als er erwachte, fand er sich in seinem Bett in Gregor Samsa verwandelt.

Sehr witzig, Herr Murakami! Die ganze Story ist völlig gaga. 😆

Ich will mehr von Virginia Woolf lesen und hab vorhin bei Booklooker noch "Die Wellen" erstanden.

Außerdem muss ich nachher unbedingt in die Bibliothek, denn nachdem ich Ursula Poznanskis "Die Verratenen" quasi gefressen habe, brauche ich dringend Band 2 und 3. Essen hätte man das Buch tatsächlich können, denn es klebte ein halber Süßwarenladen drin (und außerdem war es voller Eselsohren, als hätten die Leute noch nie von Lesezeichen gehört 😣). Das ist ein bisschen eklig, aber scheinbar geht nicht jeder mit Leihbüchern pfleglich um. Die CDs der Hörbücher sind auch immer ziemlich zerkratzt. Sie funktionieren noch, aber es ist trotzdem nervig.

Allerdings ziehen sich solche Erfahrungen durch meine gesamte Zeit als Bibliotheksbenutzer. Mein allererstes Buch, das ich mir, als ich gerade einigermaßen lesen konnte, aus der Kinderbibliothek ausgeliehen hatte, war "Der kleine Muck" von Wilhelm Hauff. Mittendrin war ein riesiger Blutfleck, vermutlich von einem Kind, das Nasenbluten hatte. Gut, bei Kindern kann sowas passieren, aber ab einem gewissen Alter könnte man doch erwarten, dass sich die Leute ein bisschen Mühe geben. Wobei das auch vom Genre abhängt. Fachbücher und Klassiker sind oft in einem besseren Zustand, in Unibibliotheken findet man gewöhnlich keine Wurstscheiben als Lesezeichen oder solche Scherze. Aber Jugendbücher oder Bestseller neueren Datums sind meist schon sehr mitgenommen.

Ich frage mich, ob es die Leute motivieren würde, die Sachen besser zu behandeln, wenn man diesbezügliche Hinweisschilder aufstellen würde. Mit niedlichen Comics vielleicht, wie bei den Japanern (die in dieser Hinsicht auch besser erzogen sind). Auf jeden Fall hat die Automatisierung der Sache nicht gerade genützt. Der Maschine ist es völlig wurst, wie das Buch aussieht, das zurückgebracht wird. Das Einsortieren wird zwar immer noch von Menschen erledigt, aber so genau scheinen die sich die Sachen nicht anzusehen.

Ein bisschen blutet mir ja immer das Herz, wenn ich sowas sehe. Es gibt ja Menschen, denen es gefällt, wenn Bücher zerlesen aussehen... aber ich würde meine am liebsten laminieren. Oft schlage ich sie schon vor dem Lesen in Folie oder Papier ein. Zumindest wenn sie neu sind. Ältere in (Kunst)Leder oder Leinen gebundene Ausgaben sind oft robuster, aber Taschenbücher sind so wahnsinnig empfindlich.

Mancher findet das vielleicht befremdlich, aber ich neige oft dazu, eine Art emotionale Bindung zu Gegenständen aufzubauen. Bei Menschen fällt mir das enorm schwer bzw. ich habe gar nicht das Bedürfnis danach (Familie ausgenommen), aber an Dinge hängt sich mein Herz von ganz allein. Zum Glück nicht an alle Dinge, sonst wäre ich ein Messi. Aber Bücher gehören definitiv dazu. Oft auch Werkzeuge, manche Kleidungsstücke, Teetassen... oder meine Brottasche (ich glaube, sowas benutzt heute niemand mehr). Als Kind habe ich mal eine ganze Nacht durchgeweint, weil ich meine Brottasche im Kindergarten vergessen hatte. Ein anderes mal ist ein Knopf von meiner Hose abgegangen und ich konnte mich einfach nicht wieder beruhigen, bis die Kindergärtnerin den Knopf wieder angenäht hat. Für mich sind das nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern lebende, atmende Dinge mit eigenen Gedanken und Gefühlen. Deshalb hab ich auch immer noch extrem dran zu kauen, wenn irgendwas verschwindet oder kaputt geht. Selbst dann, wenn man es leicht ersetzen könnte. Es ist dann nicht mehr das selbe. Das versteht irgendwie keiner, aber ich komm da nicht so einfach drüber hinweg. Auch wenn es kindisch ist. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll.

Mittwoch, 12. September 2018

Stumm

Wenn ich mir überlege, was ich hier in mein Blog schreiben soll, gehen mir eine Menge Dinge durch den Kopf. Hauptsächlich Frust, wenn ich ehrlich bin. Aber ich kann nichts davon hier reinschreiben. Ich glaube, ich hatte jetzt so lange niemanden mehr zum Reden, dass ich es schlicht verlernt habe. Der Reflex, es einfach runterzuschlucken und die Nase in das nächste Buch zu stecken, ist übermächtig. Und genau das tu ich dann auch immer.

Aber vielleicht war ich auch noch nie sehr gut darin, mich zu artikulieren. Bei A. war es so leicht. Er hat mich auch ohne Worte immer verstanden. Wir waren sowas wie Gedankenzwillinge und das ist auch der Grund, warum sein Tod so eine entsetzliche Lücke hinterlassen hat. Sie wird immer da sein, solange ich lebe. Ein riesiges klaffendes Loch, das ich weder übersehen oder vergessen noch irgendwie jemals wieder stopfen kann. So einen Menschen findet man nur einmal im Leben... wenn man ganz großes Glück hat. Viele finden ihn nie. Also sollte ich dankbar sein. Und das bin ich ja auch. Aber ich bin auch wütend, dass er nicht mehr da ist, und das kann ich einfach nicht ändern.

Ich hab es mittlerweile einfach aufgegeben zu versuchen, mich anderen verständlich zu machen. Ärzte, Therapeuten, Mitpatienten, meine Familie... niemand hat eine Ahnung davon, wie es mir wirklich geht. Niemand kann mir helfen. Meine Therapeutin hat letztes Jahr aufgegeben. Das heißt, wir sind gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass mir die Therapie nicht helfen kann. Wie denn auch... ich hab das ganze Psychologenzeug schon so oft gehört, dass ich nachts davon träume. Würde mir sowas helfen, könnte ich mich selbst therapieren. Aber da ist einfach irgendwas in mir, worauf ich überhaupt keinen Einfluss habe, das es mir unmöglich macht, mit allem klarzukommen. Und die Pillen helfen auch nicht.

Vielleicht gibt es einfach wirklich Menschen, die nicht für ein Leben in dieser Welt geeignet sind. Und wenn ich mich so zurückerinnere, hatte ich das Gefühl schon als Kind. Es war eigentlich nie anders. Da war immer so eine düstere Wolke, die einfach nie weggehen wollte. Die blödesten, banalsten Dinge haben mich traurig gemacht, schon damals. Und ich könnte auch genau erklären, warum, es kann nur scheinbar nie jemand nachvollziehen. Nur A. konnte das. (Und Virginia Woolf hätte es wahrscheinlich auch gekonnt.) Mit ihm war es leichter... erträglich.

War...

Dienstag, 11. September 2018

Sayonara, Summer is over

Die Rote Beete ist dieses Jahr erstaunlich gut gewachsen. Auch Bohnen, Kohlrabi und Gurken waren nicht schlecht.


Der Rest... nun ja, es war zu heiß und zu trocken und wir konnten nicht genug gießen. Am erbärmlichsten war der Lauch. Letztes Jahr war der so schön, aber dieses Jahr hat er sich quasi von selbst aufgelöst. Die Zucchini sind auch noch an der Pflanze vertrocknet, bevor sie die Größe eines Fingers erreicht hatten. Vor ein paar Jahren hatten wir so riesige, dass man sie hätte aushöhlen und als Kajak benutzen können. Wir konnten keine Zucchini mehr sehen und haben viele an unsere Nachbarn verschenkt.

Die Obstbäume haben auch kaum getragen, aber die Linde stand in voller Blüte und auch die Rosen- und Lavendelausbeute war gut und ich habe massenhaft Blüten zu Sirup verarbeitet.


Aber so alles in allem bin ich ziemlich unzufrieden mit diesem Jahr. Wir hatten mal wieder so viel Mist an der Backe, dass wir uns kaum um den Garten kümmern konnten. Dazu kam das extreme Wetter. Wochenlang diese niederdrückende Hitze ohne einen Tropfen Regen. Zu heiß, um sich überhaupt zu bewegen. Und jetzt ist es schlagartig kälter geworden und der Herbst steht vor der Tür. Kein Übergang. Heiß - Kalt. Und auch wenn ich den Herbst mag, mir graut vor dem Winter. Vor allem vor der Dunkelheit. 🙁


Montag, 10. September 2018

2 Dinge

Im Grunde sind meine Tage ereignislos geworden und mein Leben ziemlich langweilig. Auch, weil ich etwas anderes mittlerweile kaum noch ertragen kann.

Trotzdem sind heute 2 Dinge passiert (die vermutlich im Leben eines anderen kaum erwähnenswert wären).

Nr. 1: Ich bekam lang erwartete Post und habe jetzt offiziell einen GdB von 40. Da ich mit einer Ablehnung und nach einem Widerspruch (ich muss neuerdings für jede Scheiße Widersprüche schreiben) mit maximal 30 gerechnet habe, ist das ein Erfolg. Mal ohne langwierigen Papierkrieg zu seinem Recht zu kommen, ist ungewohnt. Auch wenn es mir jetzt nicht allzu viel nützt. Aber es ist ein Puzzleteil, das ich möglicherweise später noch brauchen werde.

Nr. 2: Ich war in der Bibliothek und habe mir einen neuen Ausweis ausstellen lassen. Der alte war schon 5 Jahre alt und ich war nicht mehr im System. Ich hab in letzter Zeit sehr viele Bücher gekauft, die meisten allerdings second hand. Und ich habe eigentlich auch noch jede Menge zu lesen, aber bei meinem derzeitigen Tempo von 3-4 Büchern die Woche (gut, gerade bin ich bei Virginia Woolf, bei ihren Schachtelsätzen werden's diese Woche wohl nur zwei, weil ich die oft mehrmals lesen muss) wird der Stapel schnell kleiner. Außerdem hat die Bibliothek auch eine gute Auswahl an Hörbüchern, die ich gerne nachts höre, wenn es mit dem Einschlafen mal wieder nicht so recht klappen will. Im Großen und Ganzen sind Bücher meine letzte Zuflucht und mangels körperlicher Kräfte auch so ziemlich das einzige, was ich noch ausdauernd machen kann. Wenn man mal von Schlafen und Fernsehen absieht. Ersteres tue ich den halben Tag, zweiteres lenkt mich in der anderen Hälfte aber meist nicht genug ab. Also lese ich... massenhaft. Und bin froh, dass ich das noch kann. Anfang des Sommers hatte ich nämlich eine Phase, wo selbst das nicht mehr ging. Aber die scheint überwunden... Murakami sei Dank! Oder war es Yoshimoto? Jedenfalls mag ich die beiden sehr.

Sonntag, 9. September 2018

Schwäche

»Die Schwäche sitzt mitten im Körper und fault und breitet sich aus. Wie ein Geschwür. Ich hab sie gespürt, seit ich fünfzehn war. Deshalb war ich auch immer so gereizt. Weißt du, was es heißt, etwas in sich zu haben, das mit tödlicher Sicherheit vor sich hin fault, mehr noch, was es heißt, sich dessen ständig bewusst zu sein?«

Ich saß in meine Decke gewickelt und schwieg.

»Wahrscheinlich nicht«, fuhr Ratte fort. »Diese Seite ist dir nicht eigen. Wie auch immer, das jedenfalls ist Schwäche. Mit der Schwäche verhält es sich wie mit einer Erbkrankheit. Du weißt, dass du sie hast, aber du kannst dich selbst nicht davon heilen. Sie vergeht auch nicht einfach irgendwie. Sie wird nur immer schlimmer.«

»Schwäche in Bezug auf was?«

»In Bezug auf alles. Moralische Schwäche, Willensschwäche, Existenzschwäche an sich.«

Ich lachte. Ein richtiges Lachen, diesmal gelang es mir. »Wenn du es so ausdrückst, gibt es keinen Menschen, der nicht schwach wäre.«

»Lass doch die Gemeinplätze. Ich sagte es schon. Natürlich haben alle Menschen ihre Schwächen. Aber echte Schwäche findest du ebenso selten wie echte Stärke. Du kennst die Schwäche nicht, die einen pausenlos in den Abgrund zieht, du weißt nicht einmal, dass sie existiert. Nicht alles und jedes lässt sich mit Gemeinplätzen erklären!«

(Haruki Murakami - "Wilde Schafsjagd")

Da bin ich nun immer noch...

nur weiß ich nicht, warum und was ich jetzt mit mir anfangen soll.