Freitag, 14. September 2018

Als er erwachte, fand er sich in seinem Bett in Gregor Samsa verwandelt.

Sehr witzig, Herr Murakami! Die ganze Story ist völlig gaga. 😆

Ich will mehr von Virginia Woolf lesen und hab vorhin bei Booklooker noch "Die Wellen" erstanden.

Außerdem muss ich nachher unbedingt in die Bibliothek, denn nachdem ich Ursula Poznanskis "Die Verratenen" quasi gefressen habe, brauche ich dringend Band 2 und 3. Essen hätte man das Buch tatsächlich können, denn es klebte ein halber Süßwarenladen drin (und außerdem war es voller Eselsohren, als hätten die Leute noch nie von Lesezeichen gehört 😣). Das ist ein bisschen eklig, aber scheinbar geht nicht jeder mit Leihbüchern pfleglich um. Die CDs der Hörbücher sind auch immer ziemlich zerkratzt. Sie funktionieren noch, aber es ist trotzdem nervig.

Allerdings ziehen sich solche Erfahrungen durch meine gesamte Zeit als Bibliotheksbenutzer. Mein allererstes Buch, das ich mir, als ich gerade einigermaßen lesen konnte, aus der Kinderbibliothek ausgeliehen hatte, war "Der kleine Muck" von Wilhelm Hauff. Mittendrin war ein riesiger Blutfleck, vermutlich von einem Kind, das Nasenbluten hatte. Gut, bei Kindern kann sowas passieren, aber ab einem gewissen Alter könnte man doch erwarten, dass sich die Leute ein bisschen Mühe geben. Wobei das auch vom Genre abhängt. Fachbücher und Klassiker sind oft in einem besseren Zustand, in Unibibliotheken findet man gewöhnlich keine Wurstscheiben als Lesezeichen oder solche Scherze. Aber Jugendbücher oder Bestseller neueren Datums sind meist schon sehr mitgenommen.

Ich frage mich, ob es die Leute motivieren würde, die Sachen besser zu behandeln, wenn man diesbezügliche Hinweisschilder aufstellen würde. Mit niedlichen Comics vielleicht, wie bei den Japanern (die in dieser Hinsicht auch besser erzogen sind). Auf jeden Fall hat die Automatisierung der Sache nicht gerade genützt. Der Maschine ist es völlig wurst, wie das Buch aussieht, das zurückgebracht wird. Das Einsortieren wird zwar immer noch von Menschen erledigt, aber so genau scheinen die sich die Sachen nicht anzusehen.

Ein bisschen blutet mir ja immer das Herz, wenn ich sowas sehe. Es gibt ja Menschen, denen es gefällt, wenn Bücher zerlesen aussehen... aber ich würde meine am liebsten laminieren. Oft schlage ich sie schon vor dem Lesen in Folie oder Papier ein. Zumindest wenn sie neu sind. Ältere in (Kunst)Leder oder Leinen gebundene Ausgaben sind oft robuster, aber Taschenbücher sind so wahnsinnig empfindlich.

Mancher findet das vielleicht befremdlich, aber ich neige oft dazu, eine Art emotionale Bindung zu Gegenständen aufzubauen. Bei Menschen fällt mir das enorm schwer bzw. ich habe gar nicht das Bedürfnis danach (Familie ausgenommen), aber an Dinge hängt sich mein Herz von ganz allein. Zum Glück nicht an alle Dinge, sonst wäre ich ein Messi. Aber Bücher gehören definitiv dazu. Oft auch Werkzeuge, manche Kleidungsstücke, Teetassen... oder meine Brottasche (ich glaube, sowas benutzt heute niemand mehr). Als Kind habe ich mal eine ganze Nacht durchgeweint, weil ich meine Brottasche im Kindergarten vergessen hatte. Ein anderes mal ist ein Knopf von meiner Hose abgegangen und ich konnte mich einfach nicht wieder beruhigen, bis die Kindergärtnerin den Knopf wieder angenäht hat. Für mich sind das nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern lebende, atmende Dinge mit eigenen Gedanken und Gefühlen. Deshalb hab ich auch immer noch extrem dran zu kauen, wenn irgendwas verschwindet oder kaputt geht. Selbst dann, wenn man es leicht ersetzen könnte. Es ist dann nicht mehr das selbe. Das versteht irgendwie keiner, aber ich komm da nicht so einfach drüber hinweg. Auch wenn es kindisch ist. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll.

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