Freitag, 5. Oktober 2018

Von Meermenschen und Schönheits-OPs

Gestern hab ich zum Einschlafen "Aquamarin" von Andreas Eschbach gehört. Nicht sein bestes Buch (es geht nichts über sein Meisterwerk "Herr aller Dinge"!) und auch 'n bisschen muffig vorgelesen (im Gegensatz zur Edelsteintrilogie, ich muss es nochmal sagen!), aber es ist auch eher für ein jüngeres Publikum gedacht und trotzdem eine interessante Geschichte.

Da gab es diese eine Szene, in der Saha dem Rat ihrer Tanzlehrerin gefolgt ist, doch "mehr aus sich zu machen", um von den anderen akzeptiert (und nicht mehr gemobbt 😑) zu werden. Ihrer Meinung nach würde man damit signalisieren, dass man dazu gehören wolle. Also brezelt Saha sich auf, gibt ihr ganzes hart erspartes Taschengeld (das sie besser in Sushi angelegt hätte) für ein neues Kleid aus und übt sich in Smalltalk. Zum Glück findet wenigstens ihr bis dahin einziger Freund Pigrot das genauso idiotisch wie ich (allein schon bei dem Smalltalk über Klamotten und Parties wäre ich vor Langeweile nach spätestens 5 Minuten eingeschlafen). Aber es funktioniert, die anderen reden plötzlich mit ihr (mal abgesehen von Oberzicke und Erzfeindin Carilja Thawte... leider ist die Welt voll von Cariljas) und über sie und sie fühlt sich für einen Moment glücklich. Weil sie sich angemalt hat und das sinnlose Kasperletheater mitgemacht hat. Das hat mich wütend gemacht, aber zum Glück hat es nicht lange gedauert, bis das Kartenhaus in sich zusammenfiel. Am Ende ging dann doch noch alles gut aus (ich will nicht spoilern) und sie konnte endlich sie selbst sein und wurde von den meisten dann auch so akzeptiert. Unrealistisch, aber es ist halt 'ne Geschichte.

Das ist jetzt 'ne gute Überleitung zu einem anderen Buch bzw. einer ganzen Serie von Scott Westerfeld, die für mich zu den besten Dystopien zählt, die ich bis jetzt gelesen hab (allerdings auf Englisch, ich glaube, die deutsche Übersetzung ist nicht besonders gut): "Uglies", "Pretties", "Specials" und nicht so ganz dazugehörig aber ein paar Jahre später im gleichen Universum angesiedelt "Extras". Das ganze spielt in einer Welt, in der sich alles um Äußerlichkeiten dreht und alle an ihrem 16. Geburtstag eine Schönheitsoperation bekommen. Tally kann es kaum erwarten, auch operiert zu werden und endlich zu den "Pretties" zu gehören. Aber natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und sie findet bald heraus, dass bei der OP nicht nur an Äußerlichkeiten herumgeschnippelt wird. Ich will nicht zu viel verraten, falls es jemand lesen will, aber jedenfalls ist es eine ganz tolle Story und ich bin echt enttäuscht, dass die Bücher bisher noch nicht verfilmt wurden. Aber Scott Westerfeld hat inzwischen noch ein Buch geschrieben, das auch wieder in dieser Welt angesiedelt ist und das hatte ich heute im Briefkasten.


Ich kann es kaum erwarten, mir das reinzuziehen... aber zuerst muss ich "American Gods" fertig lesen, was noch ein paar Tage dauern wird, denn es ist dick und ich hab momentan enttäuschend wenig Zeit zum lesen.

Außerdem hab ich noch ein Buch bestellt, denn "Aquamarin" hat mich an eine andere Geschichte erinnert, die zwar ganz anders ist, aber doch ein paar Parallelen (vor allem das "wässrige" Buchcover) hat: "Atlantia" von Ally Condie. Das hatte ich vor einer ganzen Weile auch mal gehört und das Hörbuch hat mir so gut gefallen, dass ich das Buch auch nochmal lesen wollte. Gestern hab ich dann bei Booklooker 'ne gut erhaltene Ausgabe für 2 Euro gefunden und zugeschlagen. Ich freu mich schon, es ist eine tolle Geschichte und ich mag Ally Condie, auch wenn mich das Ende der Cassia & Ky-Trilogie etwas enttäuscht hatte. Aber "Atlantia" und "Summerlost" sind großartig!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen